Ruhesetzungen und Vorsteherwechsel in Taucha

Besondere Umstände erfordern besondere Lösungen. So hielt Apostel Korbien am 3. Adventssonntag 2020 in der Kirche Taucha nicht – wie ursprünglich geplant – nur einen, sondern zwei Gottesdienste: am Vormittag einen für die Gemeinde Wurzen und am Nachmittag einen für die Gemeinde Taucha. Und da wegen der zurzeit geltenden Abstandregelungen die Platzkapazität der Kirche eingeschränkt ist, wurden beide Gottesdienste per Youtube übertragen.

Am Vormittag wurde Evangelist Eckhard Nadolny von seiner Vorsteheraufgabe für die Gemeinde Wurzen entbunden und am Nachmittag als Vorsteher der Gemeinde Taucha altershalber in den Ruhestand gesetzt. Seit 2002 stand er der Gemeinde Taucha vor, seit 2017 zusätzlich der Gemeinde Wurzen. Als neuer Vorsteher für die Gemeinde Taucha wurde Priester Sebastian Kräher beauftragt, als Vorsteher-Vertreter wurde Priester André Pahl ernannt.

Anlässlich des Generationswechsels in der Gemeinde der Neuapostolischen Kirche in Taucha waren auch Ehrengäste gekommen: Bürgermeister Tobias Meier, Pfarrer Nico Piehler und der Vorsitzende des Kirchenvorstandes Prof. Dr. Bernd Klauer von der evangelischen St.-Moritz-Kirchgemeinde sowie Gemeindereferent Andreas Cerny von der katholischen St.-Anna-Gemeinde Taucha.

Gemeinsam mit Evangelist Nadolny setzte der Apostel die beiden Diakone Reinhard und Bernd Müller in den Ruhestand. Die vorgesehenen Ruhesetzungen gaben diesem für die Gemeinde Taucha denkwürdigen Gottesdienst eine besondere Prägung. Jeder der drei Amtsbrüder hat rund 40 Jahre ehrenamtlichen Dienst in der Gemeinde verrichtet. Ihr treues Dienen, so der Apostel gleich zu Beginn des Gottesdienstes, sei keine Selbstverständlichkeit und verdiene Anerkennung und Dank. Und es sei auch keine Selbstverständlichkeit und verdiene Anerkennung und Dank, dass ein junger Priester – Familienvater mit bald 3 Kindern und voll im Berufsleben stehend – bereit sei, die Vorsteheraufgabe zu übernehmen.

Seiner Predigt legte Apostel Korbien das Bibelwort Johannes 1, 6-8 zugrunde:

„Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, auf dass alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.“

Kerngedanken zum Bibelwort:

  • Gemäß seinem Heilsplan sandte Gott für seinen Sohn, der als Licht in die Welt kam, einen Wegbereiter: Johannes
  • Johannes war eine charismatische Persönlichkeit. Er trat kraft- und machtvoll auf, zog die Menschen mit seinen Predigten in seinen Bann, taufte, war anerkannt, wurde bewundert.
  • Als Jesus zu ihm kam, zeigte Johannes Größe und nahm sich zurück. Er sah in Jesus „Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“ (Johannes 3, aus 29).
  • In seinem letzten Zeugnis von Jesus sagte Johannes: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ (Johannes 3, 30).
  • Kernpunkt unseres Glaubens ist die Verheißung Jesu: „Ich will wiederkommen!“ Wir haben das feste Vertrauen, dass sich diese Verheißung erfüllen wird.
  • Wie Johannes damals wollen wir heute Wegbereiter Jesu sein.
  • Wir wollen durch unsere Worte, unseren Wandel und unser Wesen von Jesus Christus zeugen und so den Menschen um uns helfen, zum Glauben zu finden.

Den drei angehenden Amtsträgern im Ruhestand bescheinigte der Apostel, mit ihrem Wirken Wegbereiter Christi gewesen zu sein: der Vorsteher ein Wegbereiter Christi für die Gemeinde und zuvor über viele Jahre im Kirchenbezirk Leipzig für die Jugend und die beiden Diakone als langjährige Kinderlehrer Wegbereiter Christi für die Kinder. Alle drei Amtsbrüder hätten Herzenstüren geöffnet, so dass Christus eingehen konnte. Keiner von ihnen habe sich in den Vordergrund gestellt, und im Laufe der Jahre sei in ihnen Wesen Christi gewachsen.

Zum Mitdienen rief der Apostel Evangelist Nadolny, der sich so ein letztes Mal als Vorsteher an die Gemeinde wenden und seiner großen Dankbarkeit Ausdruck geben konnte.

In seiner Ansprache vor der Ruhesetzung erwähnte Apostel Korbien, dass es im Laufe der Jahre innerhalb der Neuapostolischen Kirche Veränderungen gegeben habe. So habe sich unsere Kirche zunehmend nach außen hin geöffnet. Das sei auch in Taucha geschehen. Im Sinne Christi sei man aufeinander zugegangen. Ein Ergebnis sei die Anwesenheit von Vertretern der evangelischen und der katholischen Gemeinde in diesem Gottesdienst.

Nach der Ruhesetzung empfing Priester Kräher durch Handauflegung und Gebet des Apostels Segnung und Heiligung sowie den Auftrag, der Gemeinde Taucha als Vorsteher zu dienen.